Land fördert Entwicklung eines Corona-Schnelltests

Das Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme und die gemeinsam mit dem Institut für Mikrosystemtechnik - IMTEK ausgegründete Spindiag GmbH erhalten 6 Millionen Euro, um einen PCR-basierten Corona-Schnelltest auf ihrer Diagnostik-Plattform zu etablieren. Damit findet eine Entwicklung einen krönenden Abschluss, die vor 20 Jahren in der Grundlagenforschung der Uni Freiburg begonnen wurde.

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Der sogenannte "Nested-PCR"-Test liefert Ergebnisse in ca. 35 Minuten direkt dort, wo sie gebraucht werden. Quelle: Spindiag

Spindiag entwickelt und produziert automatisierte diagnostische Systeme, mit denen Patienten beispielsweise in Krankenhäusern auf Krankheitserreger getestet werden können. Auf Basis der bereits vorliegenden Plattform soll in den kommenden Wochen der Schnelltest auf Covid-19 entwickelt und zur Anwendungsreife gebracht werden.

Für diese vielversprechende Entwicklung erhalten nun das Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme in Freiburg und Spindiag eine Förderung in Höhe von 6 Millionen Euro aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags wurde aufgrund der Dringlichkeit der Bewilligung dieser Förderung extra zu einer Online-Sondersitzung einberufen, angeblich das erste Mal in seiner Geschichte.

Mitarbeitende der Professur für Anwendungsentwicklung am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg unter Leitung von Professor Dr. Roland Zengerle und von Hahn-Schickard forschen schon seit 20 Jahren auf dem Gebiet der mikrofluidischen Diagnostik. 2016 gründeten sechs ehemalige Doktoranden der Professur für Anwendungsentwicklung, die alle als leitende Mitarbeiter bei Hahn-Schickard tätig waren, das Medizintechnik-Start-up Spindiag. Schnell vergrößerte sich das Team auf mittlerweile 31 Mitarbeitende.

„Das ist für uns ein sehr großer Moment, in dem sich langjährige Grundlagenforschung an der Universität Freiburg und angewandte Forschung und Entwicklung bei Hahn-Schickard auszahlen. Das Team aus der Uni Freiburg und Hahn-Schickard steht nun zusammen, um nun die letzten Meter auf diesem langen Weg so schnell wie möglich zu gehen,“ freut sich Roland Zengerle. Aufgrund dieser langjährigen Vorarbeiten ist die Technologie auch durch viele gemeinsame Patente von Universität Freiburg und Hahn-Schickard geschützt. „Wir freuen uns mit unseren Forschern und Entwicklern, dass diese Technologie nun plötzlich so große Bedeutung erlangt und effektiv genutzt werden kann.“

Der Test zeichnet sich durch eine einfache Bedienung, schnelle und zuverlässige Ergebnisse aus und soll z.B. in Arztpraxen, Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen, in Abstrichzentren die schnelle und sichere Testung auf eine Corona-Infektion ermöglichen. Dazu wird ein Tupfer, mit dem der Nasen- oder Rachenabstrich vorgenommen wird, direkt in die Kartusche eingeführt. Es ist keine weitere Arbeit mit der Patientenprobe notwendig, sodass das Kontaminations- und Infektionsrisiko für das Personal minimiert wird und das Testergebnis schon nach etwa 30 bis 40 Minuten vorliegt.

Weitere Informationen:
https://www.hahn-schickard.de/news-detail/6-millionen-landesfoerderung-fuer-corona-schnelltest/
https://www.spindiag.de/

SWR Interview vom 09.04.2020 zur Förderung eines Corona-Schnelltest von Spindiag und Hahn-Schickard



Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Roland Zengerle
Professur für Anwendungsentwicklung
Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK)
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-73200
roland.zengerle@imtek.uni-freiburg.de

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