ERC Starting Grants für Asplund und Pastewka

Dr. Maria Asplund und Prof. Dr. Lars Pastewka erhalten eine der wichtigsten Förderungen Europas für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Europäische Forschungsrat (ERC) zeichnet sie mit ERC Starting Grants in Höhe von insgesamt knapp 3 Millionen Euro für neue Projekte aus.

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Maria Asplund und Lars Pastewka (von links). Fotos Klaus Polkowski, privat

Maria Asplund vom Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Technischen Fakultät, erhält für das Projekt „SPEEDER“ einen ERC Starting Grant in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro.
Elektrische Felder können steuern, wie sich Zellen am Rand einer Wunde bewegen und damit die Heilung von Verletzungen der Haut beeinflussen. Bisher fehlt es jedoch an passenden Materialien, die sich zur Stimulation der Zellen einsetzen lassen. Im Projekt „SPEEDER“ entwickelt die Elektroingenieurin Maria Asplund zusammen mit ihrer Nachwuchsforschungsgruppe des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools am IMTEK ein so genanntes superkapazitives Polymer. Dieses Material kann besonders viel Energie speichern und abgeben, wodurch elektrische Felder auch über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden. Die Forschenden planen, das Material als aktive Komponente in einen elektronischen Wundverband einzubauen, den SPEEDER. Dieser ließe sich zukünftig bei besonders schweren Fällen einsetzen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und zu verhindern, dass die Wunde chronisch wird. Die Methode könnte außerdem von großer Bedeutung für andere Anwendungsfelder sein, beispielsweise in der Herstellung von künstlichem Gewebe und in der Therapie mit Elektrostimulation.

Lars Pastewka vom Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Technischen Fakultät erhält für sein Projekt „Emergence of Surface Roughness in Shaping, Finishing and Wear Processes (ShapingRoughness)“ einen ERC Starting Grant in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro.
Nahezu alle Oberflächen sind rau und sehen unter dem Mikroskop wie Berglandschaften aus. Bei technischen Anwendungen beeinflusst dies, ob sich eine Oberfläche mit Flüssigkeit benetzen lässt und ob sie an einer anderen Oberfläche haftet. Warum diese Flächen rau sind, kann die Forschung bislang nur in Einzelfällen nachvollziehen. Insbesondere fehlt dieses Wissen für Oberflächen, die mit mechanischen Prozessen hergestellt und endbearbeitet wurden, wie zum Beispiel beim Zerspanen, Umformen oder Polieren. Pastewka wird die Vorgänge, die zur Formgebung in diesen Prozessen führen, in Computersimulationen studieren, um Vorhersagen für die spezifische Topografie der Oberflächen zu entwickeln. Rauigkeit entsteht bei diesen vermutlich ähnlich zu Berglandschaften, die sich unter extremen geologischen Bedingungen wie der Auffaltung tektonischer Platten entwickeln. Diese Prozesse scheinen skaleninvariant zu sein: Egal ob es sich um Berglandschaften oder einzelne Atome einer Oberfläche handelt – die Strukturen, die entstehen, ähneln sich. Pastewkas Forschung soll es ermöglichen, Oberflächenrauigkeit und somit auch Eigenschaften wie Benetzbarkeit und Haftung bereits im Bearbeitungsprozess zu optimieren. Momentan geschieht dies in der Industrie durch eine ressourcen- und kostenintensive Nachbearbeitung, die oft nur empirisch durch systematisches Ausprobieren vieler Parameter reguliert wird.

Kontakt:
Dr. Maria Asplund
Institut für Mikrosystemtechnik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67375
E-Mail:

Prof. Dr. Lars Pastewka
Institut für Mikrosystemtechnik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67480
E-Mail:

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