Hatice Ceren Ates erhält Klee-Preis 2022

Nachwuchspreis ehrt die Entwicklung eines Biosensors für die Überwachung der Antibiotika-Konzentration in verschiedenen Körperflüssigkeiten

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Hatice Ceren Ates

Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) und die Stiftung Familie Klee zeichnen Hatice Ceren Ates, Doktorandin am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) und am FIT Freiburger Zentrum für interaktive Werkstoffe und bioinspirierte Technologien der Universität Freiburg, für ihre Forschungsarbeit mit dem Klee-Preis 2022 aus. Der Preis der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik und der Stiftung der Familie Klee zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist mit 5.000 Euro dotiert. Ates entwickelt in ihrer Doktorarbeit einen Biosensor, mit dem sich die Konzentration von Antibiotika im Körper bestimmen lässt. Unterstützt wird sie dabei von Dr. Can Dincer, Leiter der Nachwuchsgruppe „Einweg-Mikrosysteme" am FIT und Dr. Wilfried Weber, Professor für Synthetische Biologie und Mitglied des BIOSS Zentrums für biologische Signalstudien an der Universität Freiburg.

„Die Gefahr für Antibiotikaresistenz wird in unserer Gesellschaft immer größer. Daher versuchen Ärzt*innen, die Medikamentenkonzentration im Blut der Patient*innen innerhalb eines bestimmten Bereichs stabil zu halten“, erklärt Ates. „Um die dafür regelmäßig nötigen Messungen kostengünstig und schnell durchführen zu können, habe ich einen elektrochemischen Multiplex-Biosensor zur zeitlichen Überwachung von Antibiotika entwickelt, der gleichzeitig mit verschiedenen Körperflüssigkeiten arbeiten kann – beispielsweise mit Blut-, Plasma-, Urin-, Speichel- oder Atemproben. In der Studie zeigen wir, dass sich mit dem Sensor die Antibiotika-Konzentration in der Atemluft von Säugetieren messen lässt und diese mit der Antibiotika-Konzentration in deren Blut korreliert. Das war bislang noch nicht möglich.“

Der Test basiert auf einem Penicillin-bindenden Protein, einem natürlichen Rezeptorprotein, welches resistente Bakterien nutzen, um die sie bedrohenden Antibiotika zu erkennen und zu bekämpfen. „Indem wir diese Proteine zu unserem Vorteil einsetzen“, sagt Ates, „schlagen wir die Bakterien mit ihren eigenen Waffen.“

Der zweite Platz des Klee Preises 2022 ging ebenfalls an die Universität Freiburg: Mit ihm wurde Dr. Maria Francisca Porto Cruz von der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik am Institut für Mikrosystemtechnik für ihre Dissertation geehrt. Sie entwickelte ein Implantat, mit dem die Übertragung von Signalen vom Gehirn zu einem Computer verbessert werden kann. Eine Technologie, die bei Brain-Computer-Interfaces zum Einsatz kommt, mit denen etwa Menschen geholfen werden könnte, die weder mit ihrer Stimme noch mit Gesten kommunizieren können.

Die Stiftung Familie Klee und die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE, Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., vergeben jährlich den Förderpreis an Wissenschaftler*innen, die auf dem Grenzgebiet zwischen Medizin und Technik arbeiten.

Forschungsarbeit von Hatice Ceren Ates:
Ates, H. C., Weber, A., Dincer, C. et al. (2022): Biosensor-Enabled Multiplexed On-Site Therapeutic Drug Monitoring of Antibiotics. Adv. Mater. 34, 2104555. https://doi.org/10.1002/adma.202104555

Stiftung Familie Klee
Pressemitteilung des VDE

Link zur Originalpressemitteilung



Kontakt:
Hatice Ceren Ates
FIT Freiburger Zentrum für interaktive Werkstoffe und bioinspirierte Technologien
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203- 95123
E-Mail:

Franziska Becker
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-54271
E-Mail:

 

 

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