Junge Innovatoren verbessern mit Software Chemotherapien

Im Rahmen des Programmes „Junge Innovatoren“ fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein Freiburger Wissenschaftlerteam, das Software entwickelt, um Chemotherapien zu verbessern. Der Volkswirt Dr. Markus Ruch, der Mathematiker Johannes Klug und der Informatiker Sebastian Sebald erarbeiten und vertreiben eine modulare Therapie- und Qualitätsmanagementsoftware, die zu besseren Behandlungsergebnissen und einem effizienten Personaleinsatz führt. Die drei Freiburger Wissenschaftler erhalten für 24 Monate das Einkommen einer halben Stelle an der Universität, ein Sachmittelbudget von 20.000 Euro sowie ein Coaching-Budget von 5.500 Euro.

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Sebastian Sebald, Markus Ruch und Johannes Klug (von links) erhalten als Junge Innovatoren Fördergeld, um eine Therapie- und Qualitätsmanagementsoftware für Chemotherapien zu entwickeln. Foto: privat

Im Rahmen des Programmes „Junge Innovatoren“ fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein Freiburger Wissenschaftlerteam, das Software entwickelt, um Chemotherapien zu verbessern. Der Volkswirt Dr. Markus Ruch, der Mathematiker Johannes Klug und der Informatiker Sebastian Sebald erarbeiten und vertreiben eine modulare Therapie- und Qualitätsmanagementsoftware, die zu besseren Behandlungsergebnissen und einem effizienten Personaleinsatz führt. Die drei Freiburger Wissenschaftler erhalten für 24 Monate das Einkommen einer halben Stelle an der Universität, ein Sachmittelbudget von 20.000 Euro sowie ein Coaching-Budget von 5.500 Euro.

Die Zahl der Krebsdiagnosen steigt an, das Fachwissen über die Behandlungsmöglichkeiten nimmt zu, aber den Ärztinnen und Ärzten sowie den Pflegekräften steht immer weniger Zeit zur Verfügung, um ihre Patientinnen und Patienten zu versorgen. Vor diesem Hintergrund leistet das Projekt des Wissenschaftlerteams einen neuartigen Lösungsbeitrag. Die Chemotherapie ist ein komplexer Prozess, an dem viele Personen mitarbeiten und der in einzelnen Schritten und an verschiedenen Orten abläuft: Zuerst planen die Ärztinnen und Ärzte das Schema auf der Station, anschließend bereiten Apothekerinnen und Apotheker die Zytostatika in der Apotheke zu. Abschließend erfolgt die Dokumentation und Qualitätskontrolle im Rechenzentrum. Die neue Software ermöglicht, den aufwändigen Prozess als Einheit zu betrachten, zu automatisieren und Fehlerquellen zu reduzieren. Sie umfasst die vier Software-Module ChemoCompile und ChemoRadio, ChemoApotheke und ChemoQM.

Im April 2013 haben Markus Ruch, Johannes Klug und Sebastian Sebald zusammen mit den Gesellschaftern Dr. Andreas Horn, Claudius Heitz und Daniel Heitz das Unternehmen MPS – Medizinische Planungssysteme GmbH mit Unterstützung des Gründerbüros der Universität Freiburg und einer EXIST-Förderung gestartet. Mit dem EXIST-Programm unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie technologie- und wissensbasierte Gründungsvorhaben. Die Firma MPS hat bereits eine Basisversion des Software-Moduls ChemoCompile entwickelt und vermarktet es seit November. ChemoCompile ist eine nach dem Medizinproduktegesetz entwickelte Software-Lösung zur Planung, Kontrolle und Dokumentation von Chemotherapien in Kliniken, Praxen, Tumor- und medizinischen Versorgungszentren. Das Unternehmen MPS und die Wissenschaftler arbeiten eng mit dem Universitätsklinikum Freiburg zusammen. Ein Team aus vier leitenden Oberärzten unterstützt die Innovatoren bei medizinischen Belangen. Mehr als 400 Therapieprotokolle stehen ihnen zur Auswertung zur Verfügung. Darüber hinaus wird sich die Universitätsklinik als Vertriebspartner für das Projekt einsetzen.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg fördert mit dem Programm „Junge Innovatoren“ wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen dabei, sich selbständig zu machen, um neue Produkte oder Verfahren herzustellen und zu vertreiben. Förderwürdig sind nur Unternehmensgründungen, die auf Erfindungen von Existenzgründerinnen und Existenzgründern, einer von ihnen entwickelten Software oder ihrem technologischen Know-how beruhen.

Kontakt:
Dr. Anja Biehler
Projekt EXIST
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4282
E-Mail: anja.biehler(at)pr.uni-freiburg.de

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