Grüne Innovationen aus der Green City

Universität Freiburg und Fraunhofer führen erfolgreiche Kooperation im Leistungszentrum Nachhaltigkeit weiter

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Bildunterschrift siehe Text. Foto: Jürgen Gocke

Freiburg, 28.03.2019

Den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft fördern: Mit diesem Ziel ist das Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität und der fünf in Freiburg ansässigen Fraunhofer-Institute in seine zweite Phase gestartet. Die Ministerien für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau sowie Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützen das Vorhaben bis Ende 2020 mit circa sechs Millionen Euro. Die acht so genannten Demonstratorprojekte des Leistungszentrums, die Anfang Februar 2019 ihre Arbeit aufgenommen haben, haben sich bei einem Kick-off-Meeting in der Lokhalle Freiburg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das im März 2015 gegründete Leistungszentrum Nachhaltigkeit hat in den Forschungsprojekten seiner ersten Phase neuartige Technologien entwickelt und sich als Akteur in der regionalen und nationalen Forschungslandschaft zum Thema nachhaltige Entwicklung etabliert. Im nächsten Schritt geht es nun darum, wissenschaftliche Ideen in die Praxis zu überführen. So arbeiten Forscherinnen und Forscher beispielsweise daran, die LED-Technologie für eine klimaschonende und gleichzeitig gesundheitsfördernde Beleuchtung am Arbeitsplatz zu optimieren. Das Vorhaben greift die Ergebnisse eines Vorgängerprojekts aus der ersten Phase des Leistungszentrums auf. In weiteren Demonstratorprojekten geht es unter anderem darum, besonders recyclingfähige Verbundwerkstoffe so weiterzuentwickeln, dass sie im 3D-Drucker herstellbar sind. Oder darum, mithilfe moderner Sensoriklösungen Verschleißteile in der industriellen Produktion langlebiger zu gestalten – was aufgrund des millionenfachen Einsatzes solcher Teile zu großen Ressourceneinsparungen führen könnte. Alle Vorhaben wollen bis Ende 2020 jeweils einen technologischen Demonstrator entwickeln, der anschließend in Zusammenarbeit mit Unternehmen oder durch die Gründung eines Start-ups in die Gesellschaft wirken soll.

Auch über diese Projekte hinaus unterstützt das Leistungszentrum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin, ein Startup zu gründen. Dabei kooperiert es mit den lokalen Startup-Acceleratoren Badencampus und Smart Green. Interessierte Teams aus den Freiburger Fraunhofer-Instituten können sich beim Leistungszentrum um eine finanzielle Förderung ihrer Idee bewerben. Darüber hinaus können wissenschaftliche Erkenntnisse über Weiterbildungsangebote ihren Weg in Unternehmen finden. Daher baut das Leistungszentrum eine Servicestelle für Weiterbildung auf, die bestehende Angebote zu technologischen Nachhaltigkeitsthemen strukturiert und anbietet sowie die Entwicklung neuer Formate vorantreibt.

Die Grundlage für die anwendungsnahen Projekte bildet weiterhin die Stärke der Nachhaltigkeitsforschung in Freiburg. In diesem Sinne wird für das Leistungszentrum Freiburg mittelfristig, also ab 2021, eine Zwei-Säulen-Struktur aus Grundlagenforschung und Transfer angestrebt. Dabei bildet das Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) an der Technischen Fakultät der Universität den ingenieurwissenschaftlichen Kern des Leistungszentrums. Für die Universität Freiburg und für die Fraunhofer-Gesellschaft ist die Kooperation von gleichermaßen wichtiger Bedeutung: Das Leistungszentrum Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Baustein der übergreifenden universitären Strategie, deren Ausrichtung unter dem Motto „Connecting Creative Minds“ auf die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern inner- und außerhalb der Universität sowie mit Wirtschaft und Gesellschaft abzielt. Die Fraunhofer-Gesellschaft möchte das Instrument der Leistungszentren, mit dem sie auch an vielen anderen Standorten in Deutschland erfolgreich ist, langfristig etablieren. Besonders erfolgreiche Leistungszentren wie das in Freiburg sollen die Chance bekommen, ihre Arbeit zu verstetigen und dauerhaft als Infrastruktur für den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft zu wirken.

Statements

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Das Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg ist eine Erfolgsgeschichte. Es steht beispielhaft dafür, wie innovativ Forschung und Wissenschaft in Baden-Württemberg sind. Besonders erfreut sind wir darüber, dass im Leistungszentrum Nachhaltigkeit mit dem INATECH ein international einzigartiges universitäres Institut entstanden ist, dessen Fokus auf technologische Nachhaltigkeitsforschung den Wissenschaftsstandort Freiburg langfristig stärken wird. Basierend auf den Erfolgen unterstützen wir das Leistungszentrum beim Ausbau dieses Schwerpunkts auch in der zweiten Phase.“

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg: „Wir haben das Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg in seiner Pilotphase sehr gerne unterstützt. Es gilt nun, die daraus erzielten Forschungsergebnisse in den kommenden zwei Jahren in praxistaugliche und erfolgversprechende Geschäftsmodelle umzusetzen. Es sind genau solche Initiativen, die einen Beitrag dazu leisten, unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft beizubehalten und damit den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu stärken.“

Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg: „Das Leistungszentrum Nachhaltigkeit ist aus Freiburg nicht mehr wegzudenken. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Universität Freiburg und Fraunhofer mit der technologischen Nachhaltigkeitsforschung hier ein Thema in den Mittelpunkt stellen, das nirgendwo besser als in der Green City Freiburg aufgehoben wäre. Die beeindruckenden Forschungsergebnisse der Freiburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler helfen uns allen, und wir als Stadt sind sehr gerne dazu bereit, innovative neue Ideen gemeinsam mit dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit umzusetzen.“

Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft: „Mit den Leistungszentren hat die Fraunhofer-Gesellschaft ein effizientes Instrument geschaffen, um unseren Auftrag, Forschung zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft zu betreiben, noch zielgerichteter umsetzen zu können. Mit den Leistungszentren schaffen wir den direkten Schulterschluss der universitären und außeruniversitären Forschung mit der Wirtschaft vor Ort – und bauen funktionierende Transferbrücken in den Regionen. Dabei stärken wir zukunftsorientierte Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte wie Freiburg noch stärker in jenen Themen, für die sie fachlich stehen. Mit Freiburg ist für uns daher die technologische Nachhaltigkeitsforschung ganz klar verknüpft.“

Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg: „Das Leistungszentrum Nachhaltigkeit ist für uns ein zentraler Bestandteil der universitären Strategie. Unter dem Stichwort „Connecting Creative Minds“ werden wir uns in den nächsten Jahren als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten positionieren. Die enge, vertrauensvolle und  deutschlandweit einzigartige Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft im Leistungszentrum Nachhaltigkeit ist dafür ein wesentlicher Eckstein. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die gesamte Wertschöpfungskette von exzellenter Grundlagenforschung über anwendungsorientierte Projekte bis hin zu echten Innovationen komplett abzudecken.“

Weitere Informationen

Bildunterschrift
Der Campus der Technischen Fakultät ist die zentrale Zukunftsfläche für Bauvorhaben der Universität Freiburg – hier soll das Institut für Nachhaltige Technische Systeme, ingenieurwissenschaftlicher Kern des Leistungszentrums Nachhaltigkeit, in den kommenden Jahren ein eigenes Gebäude erhalten.
Foto: Jürgen Gocke

Kontakt:

Prof. Dr. Gunther Neuhaus
Prorektor für Forschung und Innovation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67592
prorektor.forschung@uni-freiburg.de

Prof. Dr. Stefan Hiermaier
Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) Albert-Ludwigs-Universität Freiburg /
Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI)
Tel.: 0761/2714-101
stefan.hiermaier@emi.fraunhofer.de

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