App für den Hörsaal
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Den Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden verbessern – sogar in Vorlesungen mit mehreren Hundert Studierenden: Die Baden-Württemberg Stiftung, die Joachim Herz Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zeichnen Prof. Dr. Bernd Becker, Lehrstuhl für Rechnerarchitektur am Institut für Informatik der Universität Freiburg, mit einer Fellowship über 50.000 Euro für Innovationen in der Hochschullehre aus. Das geförderte Vorhaben „SMILE+ – Technologiegestützte Optimierung der Betreuung und des Selbstlernprozesses in Massenlehrveranstaltungen“ baut auf dem Projekt „SMILE – Smartphones in der Lehre“ auf, das die Albert-Ludwigs-Universität im April 2012 mit dem Lehrentwicklungspreis „Instructional Development Award“ (IDA) prämiert hat.
Ziel des Projekts ist es, interaktive Lernsituationen in Lehrveranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl zu ermöglichen und den Lernprozess der Studierenden zu unterstützen. „Bei dem System handelt es sich um eine App, die Lehrende und Lernende auf Smartphones, Tablets oder auf Computern ohne aufwendige Installation nutzen können“, sagt Becker. Basismodule sind unter anderem eine Feedback-Funktion und Multiple-Choice-Fragen: Die Studierenden können während der Vorlesung rückmelden, wenn das Tempo zu schnell ist und Fragen, die Dozierende stellen, per Eingabe beantworten. Die Auswertung wird für alle im Hörsaal sichtbar dargestellt. Im Rahmen des IDA-Projekts entwickelt Becker mit seinem Team zudem ein Forum, in dem Studierende eigene Fragen sammeln, diese von anderen kommentieren und bewerten lassen sowie Nachrichten schreiben. Darüber hinaus arbeitet das Team an einem Dozentenpanel – einem Programm, das auf dem Computer des Lehrenden beispielsweise parallel zu einer Folienpräsentation läuft. Es bietet erweiterte Funktionen wie Administratorenrechte im Forum oder die Möglichkeit, Quizfragen zu stellen, sodass der Dozierende die SMILE-Anwendungen zentral verwalten und visualisieren kann.
Bei der Entwicklung von SMILE spielte von Beginn an die Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Dozierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität eine zentrale Rolle. Alle Funktionen wurden und werden vom Entwicklungs- und Programmierteam, das sich aus Studierenden der Informatik und des Studiengangs Embedded Systems Engineering zusammensetzt, realisiert. Mitarbeiter, die über Kenntnisse in Informatik, Didaktik, Pädagogik und Psychologie verfügen, unterstützen das Team konzeptionell und organisatorisch.
Mit dem Fördergeld der Fellowship will das Team die Möglichkeiten abermals erweitern. „Diagnostische Funktionen sollen dafür sorgen, dass Lehrende eine bedarfsgerechte und effiziente Betreuung leisten können und Studierende beim Planen, Beobachten und Bewerten ihres Lernprozesses unterstützt werden“, sagt Becker. Ein wichtiges Ziel ist, Rückmeldungen der Studierenden automatisiert auszuwerten. Beispielsweise soll das System auf der Grundlage des Live-Feedbacks und der Antworten auf Quizfragen identifizieren, welche Themen für die Studierenden schwer verständlich sind. Lehrende sehen damit auf einen Blick, welche Inhalte sie nochmals vertieft behandeln sollten. Zudem sollen alle Inhalte von SMILE den Studierenden nach den Vorlesungen weiterhin zur Verfügung stehen. Dafür soll eine Lernchronik sorgen, die mit integrierten Zeitplänen und To-do-Listen helfen kann, den eigenen Lernprozess besser zu steuern.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Prof. Dr. Bernd Becker
Institut für Informatik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-8141
Fax: 0761/203-8142
E-Mail: becker(at)informatik.uni-freiburg.de
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