Forschung an innovativen Mikrosensoren

Analyse von Baumstress

Der Klimawandel stellt weltweit eine zunehmende Belastung für Wälder dar. Viele Baumarten leiden unter den extremen Wetterbedingungen, doch welche Bäume sind widerstandsfähiger, und wie können sie sich anpassen? An der Technischen Fakultät der Universität Freiburg forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Sonderforschungsbereichs SFB 1537 - ECOSENSE an der Entwicklung innovativer Sensoren, um die Reaktionen von Bäumen auf Umweltstress zu messen und besser zu verstehen.

Das Interesse an dieser Forschung ist groß: Der SWR berichtete kürzlich in einem ausführlichen Beitrag über das ECOSENSE-Projekt. Prof. Dr. Ulrike Wallrabe, die Sprecherin des Projekts, Yasmina Frey, Doktorandin an der Professur für Mikroaktorik, Dr. Simon Haberstroh von der Professur für Ökosystemphysiologie und Dr. Nina Stobbe, die wissenschaftliche Koordinatorin von ECOSENSE, wurden interviewt, um die Vision des Projekts zu beleuchten. Diese interdisziplinäre Kooperation zwischen Ingenieur*innen und Umwelt- sowie Naturwissenschaftler*innen zielt darauf ab, die Resilienz der Wälder im Angesicht des Klimawandels zu stärken.


Innovative Blattküvetten zur genauen Datenerfassung

Im Zentrum der Forschung steht die Entwicklung von Sensoren, die minimal-invasiv an Bäumen angebracht werden. Yasmina Frey hat dafür spezielle Blattküvetten entworfen – kleine Gasprobensammler, die präzise Messungen der Gase und Stoffflüsse ermöglichen, die aus den Blättern austreten. Durch die integrierten Sensoren lassen sich Rückschlüsse auf Prozesse wie die Photosynthese sowie auf die Reaktionen der Bäume auf Umweltstress ziehen.


Ein Netzwerk zur Überwachung von Waldökosystemen

Die Sensoren des ECOSENSE-Projekts sind Teil eines größeren Netzwerks, das die Reaktionen von Bäumen in Echtzeit erfasst. Diese Daten helfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit, besser zu verstehen, wie Umweltveränderungen die Gesundheit von Bäumen beeinflussen. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, widerstandsfähigere Wälder zu schaffen und bessere Schutzmaßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels zu entwickeln.


Zukunftsperspektiven: Flexibilität und Präzision
Das Ziel des Projekts ist es, ein flexibles, mobiles Sensornetzwerk zu schaffen, das in verschiedenen Waldgebieten weltweit eingesetzt werden kann. Damit sollen präzise Messungen vor Ort durchgeführt werden, um schneller auf extreme Umweltbedingungen reagieren zu können und den Zustand der Wälder in Echtzeit zu überwachen.


Zum ausführlichen Artikel vom SWR geht es hier: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/wie-neue-mikrosensoren-baeume-sprechen-lassen-100.html


Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wallrabe
Professur für Mikroaktorik
Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail: wallrabe@imtek.uni-freiburg.de

Yasmina Frey
Doktorandin
Professur für Mikroaktorik
Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail: yasmina.frey@imtek.uni-freiburg.de

Kerstin Steiger-Merx
Referentin PR/Marketing
Technische Fakultät
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-8056
E-Mail: steiger-merx@tf.uni-freiburg.de

30.09.2024