Agent im Auftrag der Privatsphäre
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Ein „Privatheits-Agent“ in Form eines Software-Prototyps, der Bürgerinnen und Bürger beim Schutz ihrer Privatsphäre im Internet unterstützt, sowie ein Positionspapier mit Empfehlungen für eine Kultur der Privatheit im Netz: Das sind die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, an dem Expertinnen und Experten aus Recht, Wirtschaft, Technik, Ethik und Soziologie mitgearbeitet haben – darunter Prof. Dr. Günter Müller, Christian Flender und Martin Peters vom Institut für Informatik und Gesellschaft der Albert-Ludwigs-Universität. Die Freiburger Forscher waren für den wirtschaftlichen Teil verantwortlich und haben den Rahmen für die Technikgestaltung entwickelt. Die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften, die das abschließende Positionspapier veröffentlicht hat, hatte die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projektgruppe eingesetzt. Die Leitung hatte Prof. Dr. Johannes Buchmann, Technische Universität und Center for Advanced Security Research Darmstadt, inne.
„Persönliche Daten sind Ware und Währung zugleich. Viele Nutzerinnen und Nutzer sind daher skeptisch, ob Anbieter von Dienstleistungen im Internet mit Daten sorgfältig umgehen und ob sie die Privatsphäre angemessen schützen“, sagt Müller. Der Privatheits-Agent soll Abhilfe schaffen: Er zeigt, welche Informationen Dritte aus Statusdaten in sozialen Netzwerken wie Alter, Wohnort oder persönliche Interessen ableiten können. Außerdem erklärt er unverständliche Geschäftsbedingungen, verhindert das ungewollte Einstellen von Nachrichten und erkennt Dienste, die gegen die Vorstellungen, die Nutzer von Privatheit haben, verstoßen.
Darüber hinaus empfehlen die Projektbeteiligten in ihrem Positionspapier, das Zusammenspiel von Bildung, Recht, Wirtschaft und Technik so zu gestalten, dass sich die grundlegenden europäischen Werte – freie Selbstbestimmung, politische Teilhabe und wirtschaftliches Wohlergehen der Bürger – optimal entwickeln können. Die wichtigsten Ziele sind, die Internetkompetenz der Menschen durch Bildung zu erhöhen, verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen für den Umgang mit persönlichen Daten zu schaffen, technische Werkzeuge zum besseren Schutz der Privatsphäre zu entwickeln und Internetdienste so zu gestalten, dass die Menschen ihnen mehr vertrauen.
Neben dem Positionspapier haben die Forscherinnen und Forscher zwei weitere Studien veröffentlicht: eine Bestandsaufnahme zu Beginn des Projekts sowie Analysen und Optionen zum Thema Privatsphäre in sozialen Netzwerken und beim Handel im Internet.
Publikationen des Projekts, Pressemitteilung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und weitere Informationen:
www.acatech.de/abschlussforum-privacy
Kontakt:
Prof. Dr. Günter Müller
Institut für Informatik und Gesellschaft
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4964
E-Mail: mueller(at)iig.uni-freiburg.de
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